Vereinsgründung im Jahre 1991
Wenige Tage nach dem 40. Jahrestag der DDR trat in Merseburg die Bürgerbewegung „Neues Forum“ zum ersten Mal bei einem Abend in der Stadtkirche öffentlich auf und nahm von da an die Regie zu gesellschaftlichen Veränderungen in Merseburg in die Hand. Zu den sich bald bildenden Arbeitsgruppen gehörte auch die AG „Stadtgestaltung“.
Hinfort formulierte sie die Forderungen der Bürger, die Zerstörung der Altstadt durch den großflächigen Abriss der Altbausubstanz und Ersatz derselben durch monotone Großbaublöcke des Typs WBS 70 einzustellen. Die AG „Stadtgestaltung“ startete aber auch eine Hilfsaktion zur Rettung des historischen Gebäudes Markt 21, gab nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder einen Stadtplan heraus, ließ bei einem Straßenfest mit „Kinderideen fürs Baugeschehen“ eine „Lückenbebauung“ in der Gotthardstraße entstehen und beteiligte sich maßgeblich an der Um – und Rückbenennung von Straßen.
Mit der deutschen Einheit eröffneten sich neue Möglichkeiten für ehrenamtliches Handeln. Die Organisation in einem eingetragenen, gemeinnützigen und politisch unabhängigen Verein bot die besten Vorrausetzungen, gemeinnützige Ziele für die Stadt durchsetzen zu können. So wurde anknüpfend an die Traditionen des früheren „Vereins für Heimatkunde“ am 8. Januar 1991 der „Merseburger Altstadtverein“ gegründet.