Romanikpreis für den Merseburger Altstadtverein

Quelle: www.supersonntag-web.de, 10.05.2013

Merseburg (red). Am 6. Mai wurde beim Festakt anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Touristikroute "Straße der Romanik" im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg der Merseburger Altstadtverein für die Erhaltung von Kulturwerten und die Förderung von Kunst und Denkmalpflege ausgezeichnet.

In Anerkennung und Würdigung besonderer und werbewirksamer Aktionen zugunsten der "Straße der Romanik"  erhielt der Verein aus der Dom- und Hochschulstadt den silbernen Romanikpreis.

In Merseburg befinden sich zwei der 80 Stationen der "Straße der Romanik", die sich wie eine Acht durch Sachsen-Anhalt zieht: Der Dom und die Neumarktkirche St. Thomae. Beide Bauwerke stehen beim Altstadtverein seit zwanzig Jahren an vorderster Stelle ihres Engagements. Von den 187 000 Euro, die der Verein seit seiner Gründung im Jahr 1991 öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt hat, ist mehr als die Hälfte diesen beiden Objekten zugutegekommen.

Im Antrag zur Preisverleihung, den die Stadt Merseburg bei der Jury des Landestourismusverband Land Sachsen-Anhalt eingereicht hat, wird auf eine Vielzahl von Vorhaben hingewiesen, die auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des Vereins realisiert worden sind. Für die Neumarktkirche bedeute dies z. B. die Wiederinstandsetzung der alten Turmuhr, die Außenanstrahlung des Gebäudes, der Einbau eines Behindertenlifts und der Erwerb zeitgenössischer Sakralkunst wie die Messerschmidt-Kunstwerke "Auferstehung" und "Crucifixus" oder wie jüngst der Ottonengruppe von Dieter M. Weidenbach.

Aber auch auf vielfältige andere Weise wird die Öffentlichkeit auf dieses Gebäude aufmerksam gemacht: Zehn Jahre lang organisierten Vereinsmitglieder die Öffnung der Kirche. Jährlich werden ca. 200 Merseburger durch das beliebte Benefizkonzert in den herrlichen romanischen Raum gelockt.

Beim Dom sind es die Orgel und die Domschätze, deren Bestand und Bekanntheitsgrad der Altstadtverein versucht zu fördern. Hier soll erinnert werden an finanzielle Zuwendungen für die große Ladegastorgel (mehr als 26 000 Euro), für die Glocke "Clinsa", den Kindersarkophag von Prinz Johann Wilhelm, für die Restaurierung von Urkunden und für das Aufstellen von zwei Bänken im Kreuzhof.

"Viele Projekte sind direkt darauf ausgerichtet, Kinder und Jugendliche für das romanische Erbe in unserer Stadt zu interessieren", so die Mitglieder des Altsadtvereins. Die jährliche Familienveranstaltung "Orgelspektakel", die voll finanzierte Kinderorgel und die Kinderbücher über die Merseburger Zaubersprüche oder von der abgeschlagenen Hand schlagen direkte Brücken zum Dom und dessen Schätzen. Und jede Domführung beginnt an einem vom Altstadtverein erstellten und finanzierten Modell, das den Dom im 11. Jahrhundert darstellt.

Abschließend sei noch erwähnt, dass der Verein 2011 sich mit der finanziellen Unterstützung einer Notsicherung des Petriklosters und 2012 mit der Infotafel "Ottonenstadt Merseburg" auch noch an anderer Stelle in der Stadt Merseburg um das Erbe der Romanik gekümmert hat.

"Zum zehnjährigen Bestehen der Straße der Romanik entwarf und finanzierte der Altstadtverein das Merseburger Festplakat 'Faszination Romanik'. Das ihm zum zwanzigjährigen Bestehen dieser Straße nun der Romanikpreis verliehen wurde, ist eine erfreuliche Wertschätzung des ehrenamtlichen Wirkens für die Romanik in Merseburg", schätzt der Vorsitzende Horst Fischer ein.